16.08. Tallinn, Ausflüge nachmittags

Axel möchte E-Scooter fahren. Ich fahre stattdessen ins Moor in ein Naturschutzgebiet. In der Stadt rumgelaufen sind wir ja schon öfters und auch heute Morgen war es schön.

Wir sind nur 15 Leute im großen Bus, Abstand halten ist kein Problem, Maske muss man trotzdem tragen. Draußen dürfen wir sie später abnehmen. Reiseleiter Kerem vom Schiff, Führerin Ülle, Thomas der Busfahrer. 

Ihr Dialekt braucht Konzentration, aber man gewöhnt sich schnell dran. Viiiiiiele Informationen:

-1 Drittel Leute wohnt in Tallinn, 1/3 in anderen Städten, 1/3 auf dem Land. 

-Die Stadthalle mit den Treppen wird restauriert, Beschluss des Stadtrates.

-Früher war der Hafen bei der Tankstelle und dem Schornstein 

-Die Kirche oben war die höchste, bis das Ulmer Münster gebaut wurde und 2 cm mehr hat. Auf einen Kirchturm kann man drauf. Merken für nächstes Mal.

-Salz war das Haupt-Handelsgut und brachte Reichtum, Tausch Salz gegen Getreide. 

-Tallink-Silja: Tallink ist der estnische Teil der Firma, Silja heißt es in Finnland. 

-Das Radisson Hotel hat oben ein Lokal mit Aussicht. Merken fürs nächste Mal. Das Hilton ist das einzigste im Baltikum.

-Sie haben Busspuren, Busse sind immer schneller, Klimawende auf die pfiffige Art. Wer sich über die hohen Parkgebühren und die Staus beschwert, kriegt gesagt: fahr doch Bus, das geht schneller. Der

Stadtverkehr ist kostenlos für Einwohner, als Motivation zum Verzicht aufs Auto. Funktioniert!

-Schneller war auch der digitale Ausbau, das ist ja bekannt. Es gibt schon länger ein Grundrecht auf Zugang zum Internet. Sie müssen nur noch für zwei Dinge zum Amt: Heirat und Scheidung. Alles andere kann man online erledigen.

-Schule digital funktioniert, alle werden mitgenommen. Wenn ein Lehrer nicht streng genug ist, wird er von den Eltern abgewählt!

Für ein Rezept muss man auch nicht mehr zum Arzt.


-Der Hügel mit der Stadt darauf ist wie alles hier aus Kalkstein, 70m hoch, aus dem Meer. Ein riesiger Kalkstein-Block.

-In 210 km ist russische Grenze. Die Autobahn, wo wir fahren, ist die Straße von Tallinn nach St. Petersburg. Die Dörfer liegen links und rechts davon, die wohnen ruhiger. Am Stadtrand wurden zu Sowjetzeit Wohnungen für Russen gebaut, sie waren für Russen kostenlos, für Esten nicht. Satellitenstadt. Betriebe wurden angesiedelt, Russen von weit her hier eingesetzt und die Leute von hier weit weg z.B. nach Sibirien geschickt.

Als sie dann an Esten weiterverkaufen wollten, haben sie es nach Arbeitszeit berechnet: 1 m² gab es für 1 Arbeitsjahr.  Dann waren sie für manche bezahlbar. Kredite gibts erst seit dem Jahr 2000.

Viele sind abgewandert, auch jetzt noch. Zum Einwandern bzw. Einbürgern muss man die Sprache können.

77% ist private Wohnfläche

-Als alle zur Sowjetunion kamen, wurden 169 russische Völker zu Sowjets. Auch hier mussten alle Russisch lernen, es war aber nie muttersprachlich, sondern erste Fremdsprache und gültig in Betrieben und für Politiker. Alle anderen sprachen estnisch.

Jetzt nehmen sie freiwillig Englisch, Russisch nur als 2. Fremdsprache, freiwillig. Wenn man schon im Kindergarten Esten und Russen mischt, geht alles viel leichter, sie lernen gleich alle beide Sprachen.

Schüleraustausche fördern auch die Verständigung.

100.000 sind russische Staatsbürger; viele sind staatenlos, die nennen sie Sowjets, weil sie noch die Einstellung haben: irgendwer macht schon irgendwas, keine eingene Initiative, die seit Ende der Sowjetzeit gebraucht wird.

Es gab zwar viele Völker mit finno-ugrischer Sprache, aber nur 3 eigene Staaten mit den Sprachen, Finnen Ungarn Esten. Sie haben 14 Fälle und viele Doppelvokale. 20 % sind deutschstämmige Wörter.


-Estland hat 8000 Millionäre, 3 Milliardäre durch Startups.

Staatsschulden sind die kleinsten, jetzt 18,5 %. Von 1991 an selbst aufgebaut, sie kamen erst 2004 zur EU. Wir finanzieren unser  Sozialsysten mit Schulden, hier muss sich jeder kümmern. Es geht! 

-Durchschnitt ist 1448 € Brutto, 1200 netto. Axel bekam nachmittags etwas höhere Zahlen, aber die 1200 war auch dabei. Rente 400-600 € nach 49 Jahren Arbeit. Kinder sind eine Sicherheit, gut ausgebildete. 

-70 % wollen studieren, die Esten sind die besten. Eltern wollen strenge Lehrer - finde ich gut.

Alle Schüler müssen das Gleiche lernen, u.U. mit Nachhilfe, Eltern müssen sie vorher vorbereiten, bevor sie in die Schule kommen 

Die Schulzeit unserer Guide Ülle zu Sowjetzeit war schwer, es wurde viel verlangt in den 11 Jahren, jetzt sind 9 Jahre obligatorisch.

-Die Autobahnfahrt ist sehr gechillt, Beschränkung auf wieviel? 90 Bus, 110 für Autos. Die Straßen gehen nur gradeaus...

Dann sind wir da, ein Parkplatz mit ein paar Autos, noch eine weitere Gruppe, die deutsch kann.

Das beschriebene "einfache" Klo: sie empfiehlt es nicht, man soll besser hinter einen Baum gehen. Ich beschließe, zu absorbieren...


Die Wolken werden dichter. Regenradar hat erst ab 4 dünnen Regen angekündigt, deshalb dünne Jacke genommen….

-Kiefer Birke Fichte in der Reihenfolge 

52% im Land sind Wald, 80 Jahre braucht ein Baum. Das Naturschutzgebiet hier hat 70% Wald. Es war der erste russischer Nationalpark in den 70ern in Sowjetszeit. 

-Ihre Anweisung an uns, schon vorher: Langsam gehen, wir haben viel Zeit!

Zuerst geht es ein Stück durch Wald. Wieder mit vielen Infos.

-Torf wächst 1 mm pro Jahr. Mich stört die Autobahn, die ist ziemlich laut, obwohl man sie nicht sieht. (Bin geschädigt). Dann fängt der Steg an, erst breit, dann wird er schmal. Es sind unzählige einzelne Seen.




Wo Kiefern und was bestimmtes wachsen, da kann man hintreten ohne nass zu werden. 

Moosbeere ganz flach und rot; Sonnentau; Sumpfbirke, das sind die Büsche; Moltebeeren; Moosbeeren, die müssen nachreifen. Gleich hinterher hatte ich schon wieder vergessen, was was ist und wie sie aussehen.

Ein Aussichtsturm haben sie gebaut. 





Dann gehts über schmale Holzbohlen. Genau an der engsten Stelle kommt uns eine Familie mit Kleinkind und Gehstock entgegen, aber es bekam keiner nasse Füße. 

Eine Badestelle kommt, da das Moorwasser so gesund ist. Viiiiel Zeit! Sie fordert auf, das zu nutzen; die Familie hängt man ihre Füße ins Wasser. Die anderen können weitergehen, wie sie wollen, jeder nach Laune und Geschwindigkeit zum Gucken. 



     Mücken gibt es keine mehr, super!, Elche verstecken sich da, wo weniger Menschen sind, aber                                     dieses Tier gabs öfters:

                                          Da waren wir

Ich kriege noch einen Tipp für ein Marmeladenrezept: Brombeeren + Zucker 10 min kochen und mit 100 ml Gin aufkochen, in Gläser füllen. Wenn wir Brombeeren hätten.... (nur schießende Ranken vom Nachbargarten, daran wächst nix).

Am Ende des Bohlenwegs steht der Bus hinter einem Hügel. Wir sind auch fertig, Abfahrt 15:40, länger wäre langweilig gewesen.

Zurück fahren wir teilweise die Parallelstraße zur Autobahn durchs Land. 


Noch mehr Infos.....:

-Alle gehen in Ferien aufs Land. Alleinsein mögen sie. Natur ist hier die Religion.

Ihre National-Symbole sind: Eiche ist der Nationalbaum, denn Eiche hat Kraft, sie umarmen die Eichen. Rauchschwalbe, Wolf, Kornblume, Kalkstein.

-Auf den Feldern sind viele Steine. Zum einen Findlinge, die meisten in Europa sind hier, 60 von 110. Als Kind haben sie Steine gesammelt für ein Taschengeld. Inzwischen sind diese Steine bewachsene Haufen auf den Feldern oder wurden für Zäune/Einfriedungen genutzt. 

-Wirtschaft: Export von Milchprodukten nach Saudi-Arabien und Spanien 

Beim Export sind sie auf Platz 11 der Welt, Holz und Landwirtschaft, seltene Metalle 

Phosphor ! Elektronik, für Militär, für Metallverarbeitung 

Junge Leute erfinden wichtige Dinge.

Fortschrittliches Land

Wacholder wächst. Verbessert Boden! Auf Kalk? Da würde ich gerne nochmal nachfragen.

Produzieren im kleinen Mengen, Lampen, Klaviere, ganz viel Zeug…. es gibt viele kleine Firmen.

Tankstellenschilder gefallen mir: Diesel 1,16, Benzin 1,40

<Ein Wohnmobil hat einen Vorteil… Klo...>

Stattdessen gibts im Wald hervorragendes LTE!

HandyAkku ist bei 26%, obwohl ich fast nur im Flugmodus war und Fotos gemacht habe. 

Schätzfrage: wie hoch ist der Leuchtturm, vom Kraftwerk, das umweltfreundlich ist? 

                        212 m hoch.

318 m ist der Fernsehturm, hier war Regatta bei Olympia 

Jetzt kommen wir wieder zurück zur russischen Satellitenstadt, sie war damals für 180.000 Leute, da war alles zu wenig, z.B. mussten die Schüler in Schichten in die Schule gehen.

Für einen Film mit Explosionen haben sie mehrere Tage eine ganze Straße gesperrt, die Autobahn auf der wir fahren. 

Läden: Litauisch Maxima; Lidl eröffnet bald viele Läden, Konkurrenz macht die Preise für Käufer besser.

Eine ganz neue orthodoxe Kirche ist da. Später entdecke ich sie von unserem Balkon aus.

  


Am Ende kommen wir am Sängerplatz vorbei. Es gibt 8000 Tänzer, die bei einem Fest in der Stadt 2 Std. lang schöne Muster tanzen. So hat sie das gesagt :-).

Auf die Bühne passen 33.000 Sänger/innen, 1991 singende Revolution, freigesungen.
Alle 5 Jahre ist das Sängerfest. Ein Foto kommt unten bei Axels Ausflug.

Denkmal von 1902 ist für das Schiff Rusalka, gebaut 1867, versunken 1893, Schiff wurde 2003 gefunden.



Sind wir auch schon mit gefahren :-).

Zugleich mit uns kam ein Ausflug mit den Rollatoren zurück. Ich habe dann mal einige überholt, habs ja eilig....

17 Uhr zurück, nötig: Klo, Kabel, Netz.

19.226 Schritte und 12,6 km.  Bis zum Abend wurden es dann über 20.000. Die 7 Stockwerke waren wohl vom Aufzug im Schiff. 

Zwei Balkone rechts von uns raucht jemand. Einziges Mal aufgefallen und gerochen.

 

Axels Ausflug: Startete um 13:15 am Ausflugsschalter, Helm, Rucksack zur Verfügung gestellt.

Die E-Roller hatten 5 Gänge; Vorsichtige fuhren langsamer, wer sich traute, durfte auch den 5. nehmen, wäre aber schnell. Axel hat im 3. den Guide überholt, der danach festgestellt hat, dass es wohl ein frisierter war....

Sie waren dort, wo wir vom Schiff aus hingucken, Katharinenpalast, Sängerhalle usw. Wunderbare Radwege.


    Ein Denkmal der Russen, das nie fertig wurde und nicht mehr gepflegt wird, das wollen sie nicht mehr.
                  Die Sängerwiese
     Katherinenpalast
   Ministerpräsident/innen-Palast, im Moment haben sie eine Frau als Chefin
Die Bienenstöcke im Garten des Palastes vom vorigen Ministerpräsidenten ;-).
Rusalka Denkmal
Unser Schiff mal in ganzer Schönheit

Kurz vor 6 folgt die Ansprache vom Kapitän, dass wir fertig sind. 18 Uhr Abfahrt, vom Balkon aus. Genau da fängt es an zu regnen, der kommt aber von der anderen Seite und wir haben ein Dach. 



Es gibt nicht nur die drei angekündigten Tuter, sondern ein Hupkonzert hin und her mit der Baltic Queen, die auch ausparkt. War wohl die Entschädigung für die ausgefallene Zeremonie gestern Abend um 23 Uhr. 😁. Ich guck noch zu, wie der Lotse abgeholt wird. Dann fertigmachen fürs Essen.

Der Tallinn Pulli und Tuch passt heute besser als sonst (in 2013 auf dem Markt in Tallinn erstanden). Essen prima, interessante Kombis, Chefkoch ist 27.

Die Show war schon voll, deshalb haben wir uns in der Schaubühne angemeldet, wo es auf Leinwand hin übertragen wird. Welche Show? Crewshow.  720 Crew aus 28 Nationen.

Es gab noch die Erklärung über den Ablauf der Absage gestern: um 14:15 kam das Nein aus Stockholm, dann hängten sie sich ans Telefon, obwohl Finnland eigentlich zu ist, und um 16:30 hatten sie das Ja aus Helsinki. War gut für uns.

Morgen Abend gibts auch nur noch 11 Plätze, das wird Akrobatik. Mal gleich reservieren.

Essen geht heute über zwei Stunden, nach der Show noch Cocktail und Bier bis bald 23.

Uhr zurückstellen. So müde war ich nur an Silvester!

Es schaukelt hin und her.

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